Pflege im Altenheim wird anders finanziert als in ambulanten Pflegediensten. Da mich die Entstehung der Geschichte der Pflege und deren unterschiedlichen Finanzierungsbedingungen interessiert, um künftig Klienten, Angehörige und Betreuer angemessen pflegerisch betreuen und beraten zu können ist es für mich vom besonderen Interesse. Mein Wunsch ist es eine Leitungsposition zu erwerben oder gar einen eigenen ambulanten Pflegedienst (Bauernhof-WG) zu gründen. Daher ist es mir sehr wichtig, diesbezüglich auf die Grundlagen für die Quantifizierung pflegerischer Arbeit von heute einzugehen, um einen angemessenen Personalschlüssel erwerben und verwalten zu können und qualitative Pflege unter guten Arbeitsbedingungen schaffen zu können, sowie mich in einer Position zu finden in der ich Veränderung in der Pflege herbei führen kann.

Finanzierung der Pflege 
Das Ausmaß und die Schwere der Pflegebedürftigkeit sind entscheidend dafür, welche Form der Pflege angemessen ist. Pflege wird von der Pflegeversicherung und Krankenkasse finanziert und in Grundpflege SGB XI und Behandlungspflege SGB V unterteilt. 
Pflegebedürftige sind Menschen, die durch eine Erkrankung oder körperliche Behinderung wenigstens für 6 Monate Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung, Mobilität, Ernährung und Körperpflege in umfangreichen Maß benötigen.


Dies ist gesetzlich im Paragraph 14 Absatz 1 SGB XI geregelt.

Entstehung der unterschiedlichen Finanzierungsbedingungen 
Die heutige Pflegebranche resultiert aus der Geschichte, die historisch gewachsene Gründe für den hohen Anteil der in der Pflege tätigen Frauen und die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung hat.
Die ambulante Pflege beginnt mit der industriellen Revolution und der veränderten Wahrnehmung in Bezug auf Krankheiten und Gesundheit. 
Wer erkrankte konnte nicht produktiv sein und arbeiten.

Dies führte zur Notwendigkeit sozialer Maßnahmen, die der Staat nur ungern von der Kirche und den Wohlfahrtsverbänden übernahm. Hinzu kam der Wandel des Krankenhauses von einer Versorgungsanstalt für meist psychisch erkrankte, die dann in eine psychiatrische Heilanstalt untergebracht wurden. Bei dieser Trennung wurden zumeist Ältere und verwirrte Patienten untergebracht, was den Beginn der institutionellen Pflege darstellt.

Industrielle Revolution führte weiter zu einer Trennung von Berufstätigkeit und Familienleben. Der Mann war der Ernährer, während die Frau sich produktiven Aufgaben wie zB. Erziehung widmete. Dadurch entstand das Bild der Frau von Fürsorge, Liebe, Wärme, Zwischenmenschliches, Selbstlosigkeit und Aufopferung. Diese Liebestätigkeit wurde nicht als Beruf anerkannt, was zur Folge hatte, dass die Frau dem Mann unterstellt wurde. Pflegetätigkeiten gehörten damals einfach zum Aufgabenbereich der Frauen, dadurch war die Pflege lange als Frauenberuf geprägt. Der Beruf galt als niedere Arbeit, da scheinbar der Mann nicht genug Geld hatte, für seine Frau zu sorgen. Die Bezahlung war daher auch sehr schlecht. 

Die Entdeckung der Bakterien als Krankheitserreger und die Erfindung geeigneter Gegenmittel erhob den Ärztebestand und trennte ihn von den Patienten, da sich ihre Arbeit im Labor abspielte. Dies führte zur Nachfrage qualitativ gut ausgebildeten Pflegepersonals.
Krankenpflegerinnen hatten keine Arbeitsverträge, sondern wurden durch kirchliche Einrichtungen vermittelt. Dies verstärkte das Bild der Pflege auf einen weiblichen, religiösen, natürlichen Dienst am Menschen. Erst nach dem zweiten Weltkrieg gründeten die ehemaligen Roten Kreuz Krankenhäuser den Verband für freiberufliche Krankenpflegerinnen und löste die Pflege von kirchlichen Einrichtungen. 

Mit dem aufkommenden Wohlstand der 50er Jahre stieg die Nachfrage nach Pflegepersonal mit geeigneten fachlichen und sozialen Kompetenzen. Durch schlechte Arbeitsbedingungen mangelte es an den Nachwuchskräften, weshalb die Branche zur Reaktion gezwungen war und kürzere Arbeitszeiten für mehr Löhne geschaffen hat. 1965 fand gleichzeitig die Professionaliesierung durch den ersten anerkannten Berufsabschluss zur Krankenpflegehilfe statt.

Der Ursprung der ambulanten Pflegedienste liegt in den Sozialstationen, die Ende der 60er Jahre entstanden bis 1987 wurde das Netz bundesweit auf 1600 Stationen mit 36.000 Beschäftigten ausgebaut. Aufgrund des breiten Aufgabenspektrums der Sozialstationen, gerieten sie schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. Erst Ende der 70er und zu Beginn der 80er Jahre entstanden parallel die ersten privaten ambulanten Pflegedienste.

Die schlechten Arbeitsbedingungen und mangelnde Bezahlung haben zu einem akuten Fachkräftemangel in der Pflege von heute geführt. Laut aktuellen Hochrechnungen der Bertelsmann Stiftung sollen bis 2030 etwa 500.000 Vollzeitpflegekräfte fehlen. Da zum Einen niemand unter solchen schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten möchte und zum Anderen durch den demographischen Wandel der Bevölkerung und derer zahlreichen Zivilisationserkranungen.


2 thoughts on “Entstehung der unterschiedlichen Finanzierungsbedingungen der Pflege in Deutschland

  1. Hallo liebe Tammy ich finde es toll dass du dich damit zuviel beschäftigst. Auch ich merke jeden Tag dass der Personalmangel immer schlimmer wird zum Nachteil für die Bewohner die im Endeffekt dafür alles ausbaden müssen und leider oftmals viel zu kurz kommen. Dann kommt auch noch die ganze Dokumentation dazu gerade in ein Pflegeheim hat man das Gefühl man schreibt mehr als man pflegt. Ich sehe das Problem auch in der Politik die vielmehr eingreifen müsste die aber auch immer nur leere Versprechungen macht.Da heißt es dann immer nur ja wir brauchen mehr Pflegekräfte wir brauchen eine bessere Bezahlung für Pflegekräfte aber ich sehe einfach nicht dass irgendwas passiert und solange die nicht aus dem Arsch kommen wird sich leider auch nicht viel verbessern.

    1. Das Problem ist nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaft. Wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter. Pflegekräfte, pflegebedürftige und Angehörige müssen endlich Mut finden zu kommunizieren. Gemeinsam sind wir stark. Liebe Grüße schön das du dir auch Gedanken machst und vielen Dank für deine ehrlichen Worte.

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