Im Jahr 2009 beschlossen deutsche und indische Wissenschaftler, im Südatlantik ein riskantes Großexperiment durchzuführen. Angela Merkel hat das abkommen mit abgeschlossen. Sein Name ist: LOHAFEX – ein unscheinbarer Begriff für etwas, das wie ich finde sinnbildlich für den menschlichen Größenwahn steht. Ich kann schon wieder nicht fassen, was ich beim recherchieren alles gefunden habe. Unter dem Deckmantel, wie man es immer schön umschreibt, des „Klimaschutzes“ wurde eine rund 300 km² große Meeresfläche mit 10 Tonnen Eisensulfat gedüngt, um das Wachstum von Phytoplankton künstlich zu steigern. Das Ziel? Kohlenstoff zu binden, und angeblich das Klima retten. Klingt nach Fortschritt. Ist es aber nicht. Es ist ein Eingriff in ein jahrmillionenaltes Gleichgewicht, das wir kaum verstehen – und noch weniger respektieren. Am Ende geht es vor allem um eins, eine neue große Geldquelle für ein Konzern zu finden, um Geld zu erwirtschaften. Die Gier der Menschen ist unberechenbar.

Es stellt sich eine einfache, aber fundamentale Frage: Dürfen wir das überhaupt tun? Ich empfinde es als Verstoß gegen das menschliche Recht!

Haben wir wirklich das Recht, ganze Ozeane oder auch den Himmel als Versuchslabor zu benutzen, nur weil wir mit unseren bisherigen Entscheidungen das Klima aus dem Gleichgewicht gebracht haben? Wollen wir ernsthaft die Fehler der Vergangenheit mit neuen Fehlern ausgleichen? Wieso ändern wir nicht einfach uns und schrauben einfach bei allem ein bisschen zurück? LOHAFEX war kein Sieg der Wissenschaft – es war ein Ausdruck menschlicher Arroganz und diese scheint auch in Zukunft nicht aufzuhören. Es passiert scheinbar pausenlos in verschiedenen Formen, an verschiedenen Orten der Welt, ohne das die Mehrheit der Menschheit davon weiß oder das Recht hat mit zu entscheiden.

Das Experiment hat kaum das erreicht, was es sollte. Die erhoffte Algenblüte fiel kleiner aus. Ein Großteil des erzeugten Phytoplanktons wurde sofort wieder von Zooplankton aufgefressen – die „CO₂-Senke“ blieb aus. Zurück blieb nur ein störanfälliges Ökosystem, manipuliert und womöglich langfristig durch Menschen geschädigt. Die Ozeane, die bereits unter Mikroplastik, Überfischung, und Temperaturanstieg leiden, wurden nun erneut zur Spielwiese unserer Überheblichkeit und ich will nicht wissen, was ich alles noch nicht weiß.

Was wir definitiv beim LOHAFEX-Experiment vergessen haben zu beachten: Der Planet gehört nicht uns und wir wohnen nicht alleine auf diesen. Wir sind nur Gäste, keine Herrscher, wir sind ein Teil eines Kreislaufs, dem Naturkreislauf. Jedes künstliche Eingreifen in die Natur zieht Konsequenzen nach sich – das zeigt uns der Klimawandel täglich immer wieder auf das Neue. Wettermanipulation, Massentierhaltung, industrielle Landwirtschaft, Überdüngung unserer Böden und Meere – all das zeigt, wie weit wir uns von einem respektvollen Umgang mit der Erde entfernt haben.

2020 als Corona uns das erste Mal zur Pause zwang. Flugzeuge blieben endlich mal am Boden, Fabriken standen endlich mal still – und die Natur und auch ich atmeten endlich auf. Innerhalb weniger Wochen erholte sich die Natur, es verschwanden Smogwolken, Delfine kehrten in Häfen zurück, die Luft wurde sauberer, das Wasser klarer, der Himmel blauer und die Vögel sangen so fröhlich wie lange nicht. Es war ein eindeutiger Beweis: Heilung ist möglich – ohne Milliardeninvestitionen und ohne wissenschaftliches Großprojekt. Nur durch eines: VERZICHT.

Statt also fragwürdige Experimente im Ozean zu rechtfertigen, sollten wir uns fragen, wie wir ohne Eingriffe wieder in Einklang mit der Natur leben können. Wir brauchen nicht mehr Technik – wir brauchen mehr Demut und Respekt. Wir sollten zuhören, statt manipulieren. Beobachten, statt eingreifen. Denn dieser Planet war im Gleichgewicht, lange bevor wir kamen und an verlassenen Orten, kann man wunderbar sehen, wie gut die Natur ohne uns kann. Wir werden aber niemals ohne die Natur leben können.

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